Bücher & Texte
Neues empfehlenswertes MCS-Buch von Els Valkenburg http://www.het-abc-van-mcs.nl/mcs-buch.htm (deutsche Übersetzung mit vielen Links und Organisationen auch in der Schweiz, die MCS-Liga hat sich mit Tipps, Infos und Links beteiligt)
Prof. Werner Maschewsky: Handbuch Chemikalien-Unverträglichkeit MCS (MCS-wissenschaftliche Fakten)
Dr. Ingeborg Cernaj: "Grundlos krank ?" (hilfreiche Tips zum Umgang mit MCS)
Roger und Ina Schawinski "Vergiftet" (Wie wir ein Haus bauten das uns krank machte) Auszug von Seite 111 .... Auf einer dieser Stufen prallen die Wohngiftgeschädigten in der Schweiz heute ab. Alle. Solange nicht die gesetzlichen Grundlagen massiv verschärft und die Umwelttoxikologie stark gefördert werden, kann sich dies nicht ändern...................Wir sind überzeugt, dass es viele Familien in diesem Land gibt, die Gleiches erlitten haben, ohne dass dies die Oeffentlichkeit weiss. Sie werden als Spinner, Stänkerer und Kranke abgestempelt und können sich der geballten Angriffe auf ihre nervlich, geistige, körperliche und finanzielle Substanz nicht erwehren....(von Roger und Ina Schawinski, sowie Mitautor Ueli Kasser )
Prof. Erich Schöndorf: "Von Menschen und Ratten" der Staatsanwalt im deutschen Holzschutzmittel-Prozess schildert in diesem Buch eindrücklich das Scheitern der Justiz, bzw. wie die Klagen von Hunderten Holzschutzmittel-Geschädigten am mächtigen Einfluss der Chemie-Industrie abprallen, obwohl die Fakten klar für die Geschädigten sprachen.
Dr. med. Klaus Tereh, Bern
Ein MCS-verträglicher Alltag, ist das möglich? von
MCS - hinter diesem Kürzel versteckt sich unsägliches Leid der betroffenen Menschen. Das Krankheitsbild geistert durch Arztpraxen, Ämter, beschäftigt und verunsichert Versicherungen, wird mehr und mehr zu einer Herausforderung. Wer kann den Betroffenen helfen, wenn noch keine exakte Diagnostik besteht, geschweige denn eine adäquate Therapie, weder von Seiten der Lehrmedizin noch der Komplementärmedizin?
Wenn
Betroffene berechtigte Hilfe bei Ärzten oder Behörden suchen, begegnet
ihnen meistens Unverständnis, sie werden als Simulanten, «Schein-Invalide»
bezeichnet, werden psychiatrisiert, im mindesten psychosomatisiert.
Patienten mit einer Multiple Chemical Sensivity (MCS) begegnen einer
massiven Abwehrhaltung. Wie immer, wenn die Büchse der Pandora geöffnet
wurde. Es darf nicht sein, was hier dem Konfrontierten begegnet: dem
Resultat unseres technologischen und zivilisatorischen Fortschritts. Die
MCS-Patienten halten unserer Zivilisation den Spiegel ihrer
Schattenseite vor, sie sind eine wandelnde Kritik am Umgang mit
Chemikalien, synthetischen Stoffen und am Umgang mit der Begehrlichkeit,
welche diese Möglichkeiten uns eröffnen.
Sie
erinnern uns an unsere Konsumhaltung, die nicht verzichten will auf die
Annehmlichkeiten dieser Stoffe, auch wenn sie massiven Schaden
anrichten. Sie weisen uns auf Sackgassen unserer gesellschaftlichen
Entwicklung hin, d. h. sie sind im weiteren Sinne Symptom träger einer
Krise unserer Produktionsgesellschaft, welche das Augenmass gegenüber
dem Verträglichen verloren hat.
Ständige
Konfrontation und Unverständnis Es ist für den Nichtbetroffenen
schwierig, sich vorzustellen, in welcher Situation die MCS-Patienten
sich befinden:
Auf
Schritt und Tritt sind sie konfrontiert mit dem für sie
krankheiterregenden Agens (krankmachende Faktoren), sei es bei der
Arbeit, in der Freizeit, drinnen oder draussen, im Geschäft, beim
Coiffeur, unter Menschen, sogar im persönlichsten, intimsten Raum, im
Schonraum, bei sich zu Hause. Wer sich kein Eigenheim leisten kann, das
nach MCS-schonenden Kriterien gebaut und eingerichtet ist, - das trifft
auf die meisten zu -, ist diesen synthetischen Stoffen ausgeliefert.
Hat
der Patient das Glück, eine geeignete Wohnung gefunden zu haben, sind
es oft die Nachbarn, welche die entsprechenden Probleme schaffen: Sie
rauchen, verwenden Räucherstäbchen, Duft-kerzen, Duftsprays,
entsprechende Waschmittel in der gemeinsam benutzten Waschküche etc.
Ich
kenne keinen MCS-Patienten (mittlerweile sind es einige, und sie sind
stark am Zunehmen), der nicht konflikthafte Nachbarschaftsbeziehungen
hat, da er mit seinen Bitten um Rücksichtsnahme oft auf Unglaube,
Ablehnung und letztendlich Mobbing trifft. Kaum jemand in der
Nachbarschaft ist gewillt, von seinen Gewohnheiten Abstand zu nehmen. Es
sind jedoch nicht nur die Nachbarn, es können auch die Ehepartner,
Wohnungspartner etc. sein, die ablehnend reagieren. Viele Ehen und
Partnerschaften gehen wegen der Einschränkungen und des daraus
folgenden psychischen Leidens zugrunde.
Wohnen
wird zum Problem Wenn die partnerschaftlichen und nachbarschaftlichen
Beziehungen zerbrochen sind, oder wenn die Wohnung resp. das Haus
renoviert werden muss, setzt sich das Drama bei der Wohnungssuche fort:
Zwar sind die Wohnungsvermittler oft willig und bereit, auf die
Tatsachen der Betroffenen einzugehen, meist fehlt es jedoch an
geeignetem Wohnraum. Die Behörden (städtische Liegenschaftsverwaltung
oder Sozialdienst) sind meist schlicht Überfordert und fühlen sich
nicht zuständig. Jegliche Hilfeleistung versagt: von der Familie,
Nachbarschaft, Behörden, Politikern, Ärzten etc. Es erstaunt deshalb
nicht, dass die Betroffenen oft nur noch die Möglichkeit haben, im
Wohnwagen zu logieren, weit ab von toxischen Einflüssen durch Umwelt
und Mitmensch.
Dem
Einwand dass auch die herkömmlichen Wohnwagen kontaminiert sind mit
Umweltgiften, kann nur banal begegnet werden: Die Reduktion der
toxischen Substanzen, die Reduktion der ebenso krankmachenden Belastung
durch die nicht zu gewinnenden Auseinandersetzungen mit der Umwelt sind
von ausschlaggebender Bedeutung. Im Wohnwagen fühlen sich die Patienten
ebenso wenig gesund, haben jedoch einen Freiheitsraum. der ihre
Krankheit erträglicher macht.
Zum
Schluss ein Aufruf an alle, die mit dem MCS-Patienten konfrontiert sind:
Nehmen Sie die Botschaft ernst, die von diesen Patienten kommt, setzen
Sie sich damit auseinander, suchen Sie nach Lösungen - gemeinsam mit
den Patienten. Die Zahl der MCS-Betroffenen nimmt zu, es ist sinnvoll,
heute mit der notwendigen Arbeit und Anerkennung zu beginnen. v. a. auch
im Wohnungsbereich. Die Patienten wie auch die Gesellschaft werden es
verdanken.